Wie arbeiten wir in der Mediationsausbildung?

Die Arbeit als Mediatorin und Mediator ist mehr als Technik, Methodik und Gesprächsstruktur. Um erfolgreich zu sein, erfordert sie in erster Linie eine allparteiliche, wertschätzende Haltung gegenüber den Konfliktparteien.

Und ein Konfliktverständnis, das nicht nach Ursachen und „Schuldigen“ sucht, sondern nach hilfreichen Potentialen und Entwicklungsmöglichkeiten. Um diese innere Haltung zu entwickeln und zu stärken, achten wir auf eine inspirierende Lernatmosphäre, die geprägt ist von:

  • Gleichgewicht zwischen tieferem Verstehen und Lernen durch aktives Üben.
  • Laboratmosphäre, das heißt Input und Wissen als Fundament. Und Ausprobieren, Üben, unterschiedliche Wege beleuchten, um so für die Praxis gewappnet zu sein.
  • Reflexion im Sinne von „Was funktioniert am besten?“ „Warum?“ „Was ist hilfreich?“
  • Gesunde Balance aus Trainingsstruktur und Freiraum, um seinen eigenen Stil zu entwickeln.
  • Lernen und Feedback auf Augenhöhe, freundlich, neugierig und wertschätzend.
  • Ressourcenorientierung, indem wir nach Potentialen suchen und daran anknüpfen, was der Einzelne mitbringt.
  • Praxis- und Transferorientierung

Kein Mediator von der Stange – integriertes, individuelles Lernen

Uns ist wichtig, dass alle Teilnehmenden ihre eigenen Stärken als Mediatorin und Mediator nutzen können und so ihren eigenen „Stil“ entwickeln, der zu Persönlichkeit passt. Denn wer authentisch sein darf, ist sicherer, kreativer und empfindet mehr Freude in seiner Rolle als Mediatorin bzw. Mediator. Und dieser „Funke“ wird auch auf die Konfliktpartner überspringen und so eine verlässliche, vertrauensvolle Arbeitsbeziehung zur Mediatorin bzw. Mediator aufbauen. Um dies zu erreichen, setzen wir in der Ausbildung auf individuelles integriertes und verzahntes Lernen:

  • Innerhalb jedes Moduls werden individuelle Stärken und Lernerfolge reflektiert
  • Reflexion, wie das Erlernte auf die eigene berufliche Rolle übertragen werden kann auch als Methode der Konfliktprävention angewendet werden.
  • Darauf basierend werden individuelle Lernziele und Aufgaben für die Zeit zwischen den Modulen formuliert (Selbstlernphase). Diese wird online über unsere Lern-App gesteuert. Dazu gehört auch optional das Einholen von Feedback z.B. von eigenen Arbeitskollegen (Fremdperspektive).

Außerdem setzen wir zielgerichtet und wo sinnvoll unterschiedliche Medien zur Vertiefung und Nachbearbeitung ein:

  • Dokumentation der einzelnen Module (Fotodokumentation, Audiodokumentation durch Trainer oder nach Rücksprache auch der Teilnehmer)
  • Kurze Lernpodcasts (Audio- oder Video) als „Nuggets“ zwischen den Modulen
  • Unsere Lernformate haben wir auf eine berufsbegleitende Ausbildung ausgelegt. Das integrierte, praxisnahe Konzept soll ein Lernen „nebenbei“, dennoch mit Tiefgang und Freude ermöglichen.